BERNMOBIL braucht Platz!

Damit die Inbetriebnahme der Fahrzeuge plangemäss vonstattengehen kann, gilt es bereits jetzt sich vorzubereiten.

14.04.2022

Didier Buchmann

BERNMOBIL braucht Platz!

Im Dezember 2022 schicken die Stadler Werke im spanischen Valencia den ersten von 27 Tramlinks nordwärts. Ziel der Reise: das Tramdepot Bolligenstrasse in Bern. Damit die Inbetriebnahme dieses und weiterer Fahrzeuge plangemäss vonstattengehen kann, gilt es bereits jetzt sich vorzubereiten. An einer Arbeitssitzung zwischen BERNMOBIL und Verantwortlichen von Stadler Rail konnten weitere Meilensteine gesetzt werden.

 

Bis die ersten Schwertransporte mit dem Tramlink Bern erreichen, fliesst noch viel Wasser die Aare hinunter – der genaue Zeitpunkt ist noch offen. Sicher ist jedoch, dass die Übergabe und Inbetriebsetzung der neuen Fahrzeuge bereits jetzt detailliert geplant werden muss. Mit dem Eintreffen des ersten Tramlink beginnt eine umfangreiche Test- und Inbetriebsetzungsphase, die alle der 27 Fahrzeuge von Stadler durchlaufen werden.  

 

Tramdepot als «Nadelöhr»?

Dreh- und Angelpunkt bei der Inbetriebsetzung der Tramlinks ist dabei das Tramdepot Bolligenstrasse von BERNMOBIL. Jedes einzelne Fahrzeug wird dort abschliessend getestet und für den Fahrgastbetrieb auf dem Netz «fit» gemacht. Zeitgleich mit der Neubeschaffung der Trams wird das Depot mit dem sinnigen Namen «Papillon» quasi seine Flügel entfalten. «Für die Inbetriebnahme der Tramlinks benötigen wir vor allem eines: Platz«, bemerkt Projektleiter Stefan Keiser und präzisiert «genau dieser ist bis zum Ende der Grossbaustelle im Herbst 2023 Mangelware.» Für BERNMOBIL heisst das, einen gangbaren Weg zu finden, damit alle Akteure möglichst «reibungsfrei» aneinander vorbeikommen. «Nebst der Bauequipe sind auch weitere Anforderungen und Bedürfnisse wie etwa der Rollmaterialinstandhaltung oder der Fahrzeugabstellung sicherzustellen.»

Anfang April haben Mitarbeitende der Inbetriebsetzung, Logistik und Garantie von Stadler Rail das Depot Bolligenstrasse in Augenschein genommen. Nebst der Detailplanung zum Transport der Tramlinks und der Vorstellung standardisierter Typenprüfpläne etc. galt es hauptsächlich die Platzbedürfnisse vor Ort zu klären. Die Inbetriebnahme sämtlicher Fahrzeuge findet im eingehausten Instandhaltungsgleis 2.2 statt. Damit dies vorschriftsgemäss abgewickelt werden kann, müssen Lager- und Arbeitsplätze sowie Werkzeuge und Anlagen vorgängig definiert und bereitgestellt werden. «Der Platzbedarf ist definitiv nicht zu unterschätzen», sagt Stefan Keiser. Zudem müssten auch Themen wie etwa die Arbeitssicherheit bereits im Vorfeld geklärt und allfällige Massnahmen getroffen werden. Parallel zur Inbetriebsetzung und Zulassung des ersten Tramlinks anfangs 2023 werden unsere Mitarbeitenden auch mit der Fahrzeugtechnik des Trams vertraut gemacht. Weiter werden Probefahrten ohne Fahrgäste und die Schulung der Fahrdienstangestellten folgen.

 

Warum eine Depoterweiterung?

Dass der «Papillon» sich entfaltet, ist im Wachstum der Tramflotte über die nächsten zehn Jahre begründet. Auf einer Fläche von der Grösse zweier Fussballfelder fanden bis dato auf sieben Abstellgleisen 28 Fahrzeuge Platz. Die Kapazität wird nun mehr als verdoppelt, auf acht zusätzlichen Gleisen kommen 32 neue Abstellplätze dazu, wobei acht Plätze für Trolleybusse reserviert sein werden. Dass dieser Ausbau in dieselbe Zeitspanne wie die Neubeschaffung der Tramlinks fällt, ist kein Zufall. Schliesslich spielen die neuen Fahrzeuge eine wichtige Rolle in der Erweiterung der Flotte. Dies im Hinblick auf die Verlängerung der Linie 9 nach Kleinwabern, das geplante Tram Bern–Ostermundigen sowie Taktverdichtungen auf den bestehenden Linien.